Sonntag 10. Januar 2016 | 20:08

Ein Quantensprung in der Entwicklung von Liestal

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Auf dem Weg zu einem kundenfreundlichen, attraktiven und leistungsstarken Bahnhof Liestal konnte mit der Genehmigung des Vorprojekts durch das Bundesamt für Verkehr (BAV) ein grosser Schritt nach vorne gemacht werden. Die SBB, der Bund, der Kanton, die Stadt Liestal und weitere Partner haben zusammengespannt, um im Interesse aller Partner die Bahninfrastrukturen zu erneuern und auszubauen – zum Nutzen unserer Einwohnerinnen und Einwohner. So wird der Bahnhof Liestal als regionale Mobilitätsdrehscheibe sowohl für den Nah- wie für den Fernverkehr weiter gestärkt . Die Entwicklung geht jedoch weit über die eigentlichen Infrastrukturausbauten hinaus. Die Planungsarbeiten laufen derzeit auch in der engeren und weiteren Bahnhofsumgebung auf Hochtouren. Das ganze Bahnhofsareal bildet gemeinsam mit dem angrenzenden Post- und Alleeareal einen Schwerpunkt der gegenwärtigen Stadtentwicklung.

Die Prozesse rund um den Bahnhof Liestal lassen sich jedoch nicht auf planerische Abläufe und Verfahren reduzieren – die im Übrigen sehr komplex und anspruchsvoll sind. Sie allein garantieren noch keinen Erfolg. Es geht vielmehr um die Bereitschaft aller Beteiligten, die verschiedenen Interessen für ein gemeinsames Ziel zu nutzen.

Für die Stadt Liestal geht es heute vor allem auch darum, sich als verlässlicher Partner zu erweisen, die Vorhaben am Bahnhof Liestal im ureigenen Interesse der Stadt zu verwirklichen und einen Quantensprung in der Entwicklung machen zu können. Dazu gehören auch die vorbereitenden Planungen und Investitionen, die wir als Stadt in den letzten rund zehn Jahren im Bahnhofsumfeld vorgenommen haben. Ausgehend von der Masterplanung „Eurocity“, die in die Quartierpläne I, II, und III gemündet und zum Bau des UNO-Gebäudes und der beiden Gebäude von „ZentraLiestal“ geführt hat, sind auch die Investitionen in die Aussenräume am Emma-Herwegh-Platz, am Postplatz und an der Poststrasse durch die Stadt zu erwähnen, an die mit den weiteren Vorhaben angeknüpft werden kann.

Aber auch die Bahn war und wird auch in Zukunft eine wichtige Triebfeder der städtischen und der regionalen Entwicklung sein – die Chancen, die sich daraus ergeben, wollen und müssen wir packen. Der Vierspurausbau in Liestal hat das allgemeine Aufbruchsignal gegeben, das ganze Quartier rund um den Bahnhof und mitten im Zentrum von Liestal zu erneuern – dies durch die wesentliche Initiative und Unterstützung durch die SBB Immobilien, aber auch durch den Kanton. Darüber freuen wir uns sehr. Zu erwähnen sind zudem weitergehende, wichtige Impulse für unsere Stadtentwicklung, die uns verliehen werden konnten – denken wir etwa an die Machbarkeitsstudie und den Studienauftrag zum Post- und Alleeareal, das an den Bahnhofsperimeter unmittelbar angrenzt und eine wichtige Übergangs- oder Nahtstelle zur Altstadt markiert.

Der Vierspurausbau führt zu einer umfassenden Erneuerung der Perronanlagen und der Unterführungen am Bahnhof Liestal. Dies beinhaltet auch wichtige funktionale Aspekte für unsere Siedlung, da doch wichtige Wohnquartiere in Liestal Süd für die Fussgänger über das Bahnhofsareal erschlossen werden. Die Positionierung und Erneuerung der Durchgänge wird also eine wichtige Klärung und Aufwertung dieser Querungen bringen. Wir erhalten dadurch die einmalige Chance, die Trennwirkung der Bahn im Siedlungsgebiet ein Stück weit zu reparieren und für die nächsten Jahrzehnte zu mindern – diesen Impuls müssen wir nutzen.

Ein wichtiges Anliegen der Stadt und der Region ist die Stärkung des Bahnhofs Liestal als Mobilitätsdrehscheibe. Der Bahnhof Liestal ist das regionale Tor zu wichtigen Zentren und Regionen in der Schweiz. In diesem Sinne sind die Schnellzugshalte ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil unseres ÖV-Angebotes. Neben dem Fernverkehr kommt dem Nahverkehr eine entscheidende Rolle zu. Die Etablierung des Viertelstundentaktes der S-Bahn zwischen Liestal und Basel ist deshalb ein entscheidender Angebotsausbau für Liestal. Es freut uns ausserordentlich, dass die SBB die Planung und Realisierung des Wendegleises am Bahnhof Liestal gleichzeitig mit dem Vierspurausbau vornehmen und das Bundesamt für Verkehr dieses Vorhaben unterstützt. Von dieser Angebots-Erweiterung wird auch das ganze Areal rund um den Bahnhof profitieren können. Ein wichtiges Anliegen für die Stadt stellen zudem die Umsteigebeziehungen dar, um mit dem Auto, mit dem Bus, mit der WB, mit dem Velo oder zu Fuss möglichst optimal an den Bahnhof und auf die Bahn zu gelangen. Bei der Erarbeitung des Auflageprojektes für den Vierspurausbaus sowie der Quartierplanung für den Bahnhofsperimeter werden hier noch alle Beteiligten erheblich gefordert sein.

Die erreichten Meilensteine markieren deshalb den Beginn einer Phase, in der die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Projekten am Bahnhof Liestal noch intensiver wird. Dies alles zu planen und zusammenzuführen, war und ist für alle Beteiligten eine grosse Gemeinschaftsaufgabe. Sie erforderte intensive Mitarbeit, Auseinandersetzung, aber auch guten Willen. Dafür möchte ich an dieser Stelle allen Beteiligten besonderen Dank sagen. Wir haben – auch wenn wir unterschiedliche Perspektiven einnehmen – alle ein klares Bild vor Augen, wie sich der Bahnhof Liestal und seine Umgebung entwickeln sollen. Es ist ein gemeinsames Bild, das wir gemeinsam zusammensetzen und realisieren.