Dienstag 14. Januar 2020 | 17:09

Wohnbauförderung – Kombination von Subjekt- und Objekthilfe

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Im Beitrag der Radiosendung „Echo der Zeit“ von SRF plädiert Lukas Ott für eine ausgewogene Kombination von Subjektförderung und Objekthilfe. Diese Kombination sei in der jetzigen Konstellation mit aktuell steigenden Mietpreisen und einem dynamischen Wachstum, wie es Basel derzeit aufweise, am besten geeignet, um geringverdienende Haushalte zu unterstützen und preisgünstigen Wohnraum zu fördern.

Zum Beitrag von SRF

Ausgangspunkt in Basel ist die Subjekthilfe, die neben Sozialhilfe und Ergänzungsleistungen auch kantonale Familienmietzinsbeiträge umfasst. Die Subjekthilfe steht in Basel seit zwanzig Jahren im Vordergrund, da sie verschiedene Vorteile aufweist. Es gibt keine Ballungen, wenn die Subjekthilfeempfänger über die Quartiere verteilt sind, anstatt in Sozialliegenschaften konzentriert zu sein. Dies fördert die Durchmischung. Wenn die Sozialhilfebedürftigkeit erlischt, können die Wohnungen weiterhin bewohnt werden, ohne diese verlassen zu müssen, da man das Anforderungsprofil nicht mehr erfüllt.

In Zeiten der Wohnungsknappheit, wie es aktuell der Fall ist, die durch Anlage- und Bevölkerungsdruck gekennzeichnet sind und der preisgünstige Wohnraum zudem unter Aufwertungsdruck steht, kommt als dämpfende Massnahme jedoch auch die Objekthilfe ins Spiel – als Ergänzung zur Subjekthilfe. Der Kanton hat ein Interesse daran, dass die Subjekthilfeempfänger genügend günstige Objekte finden, sonst steigt die Subjekthilfe insgesamt an. Er leistet deshalb selbst einen Beitrag zum preisgünstigen Wohnungsbau bzw. zum Erwerb günstigen Wohnraums, damit er über Steuerungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume verfügt. So kann auch ein Abgleiten in die Sozialhilfebedürftigkeit verhindert werden, wenn bei einem Wohnungswechsel kein adäquater Wohnraum mehr zur Verfügung steht. Als konkrete Massnahmen stehen der Ausbau des Portfolios im Finanzvermögen (1000+) und die Errichtung einer kantonseigenen Stiftung für preisgünstigen Wohnraum im Vordergrund. Die Übernahme von Genossenschaftsanteilscheinen für Geringverdienende soll zudem die Durchmischung auch bei den Genossenschaften fördern.